Ausflug zur Pagode im Dorf Hai Yang

        

Im Norden Guilins steigt man am Bei Ji Guang Chang - dem nordlichen Platz (Karte Mitte) - in der davon abzweigenden Qing Feng-Strasse in den Bus ein, der von Ling Chuan kommt und weiterfaehrt in Richtung Liu He Lu-Strasse…nach Daxu und in das nahe liegende Dorf Hai Yang. Man kann aber auch vom Zentrum Guilins bis zum suedlichen Platz ( San Li Dian Guang Chang) mit dem Taxi fahren und dort zusteigen. Bis Daxu faehrt man ungefaehr 45 Minuten. Von hier braucht der Bus nochmal eine Dreiviertelstunde bis zum erklaerten Tagesziel. Direkt hinter dem Dorf Hai Yang, in Fahrtrichtung weitergehend, sieht man rechts die wunderschoene ca. 25 m hohe Pagode stehen. Sie wurde 2004 komplett neu aufgebaut . Urspruenglich stammt die Pagode nach den Angaben auf der Tafel aus dem Jahr 1913, diente in den Zeiten danach jedoch der Dorfbevoelkerung als Materialspender.

Im selben Stil wurde dann durch Spenden aus der Bevoelkerung und durch zusaetzliche Mittel von der Provinzregierung der Wiederaufbau vorgenommen. Wenn man sich am Dorfausgang diese vielleicht 300 Meter entfernt stehende Pagode anschaut, sieht man hinter ihr liegend in doppelter Entfernung einen einzelnen Berg. Optisch gesehen steht jetzt die Pagode zwischen dem links am Bergrand befindlichen buddhistischen Tempel und dem rechts befindlichen Grabanlagen in Form eines kleinen Pagodenwaldes.

                                            

Zur Zeit der Tangdynastie (618-907) lebte hier ein Dichter mit Namen Li San. Mit eigenen finanziellen Mitteln errichtete er diesen Tempel, um den Menschen aus dieser Umgebung mit seinen Gebeten zu einer guten und reichen Ernte zu verhelfen. Als ein glaeubiger Anhaenger des Buddhismus hat dies sicherlich geholfen, erfuhr doch von seinem Tun auch die Obrigkeit. Der Koenig liess daraufhin fuer sein gutes Werk Li San als Auszeichnung in den oeffentlichen Dienst heben. Sicherlich zu Ehren dieses Li san wurde in der darauffolgenden Zeit diese Pagode errichtet. Sie wird voraussichtlich nicht in der bestehenden Kaiserdynastie errichtet worden sein, denn eine typische Pagode aus der Zeit der Tang-Dynastie ist sie nicht. Danach muss sie vermutlich bei den vielen Kriegen in den folgenden Jahrhunderten vollkommen zerstoert worden sein, denn man spricht nicht von einem Wiederaufbau im Jahre 1913. Mit Sicherheit laesst sich dies anhand der wenigen Informationen, die ich bekommen konnte,  nicht belegen. Aber Pagoden sind besondere Bauwerke, die nicht irgendwo hingesetzt werden, schon gar nicht in diese Gegend. Vielleicht gibt es diesen guten Grund dafuer. Was ich inzwischen herausgefunden habe ist aber die Querverbindung , die tatsaechlich mit der Pagode und diesem buddhistischen Tempel besteht nach Aussagen der dort lebenden Moenche.

        

                                                     

Den Moenchen, die hier in diesem schoenen, gut erhaltenen alten Tempel gelebt haben, wurde zu Ehren durch Spenden in den letzten 10 Jahren eine neue Grabstaette gebaut. Dafuer wurde dieser kleine Pagodenwald errichtet, dienten die Pagoden bereits in den ersten Jahrunderten nach Christus zur Aufbewahrung von Reliquien besonderer buddhistischer Moenche und zu allererst denen von Buddha selbst. Aber auch buddhistische Schriften wurden in der Geschichte der chinesischen Pagoden in ihr aufbewahrt. Vielleicht gelingt es mir, beim naechsten Besuch in Hai Yang mehr darueber zu erfahren……

        

Enlang der alten Gasse (rechte Karte), vorbei an den vielen aelteren Wohnbauten gelangt man zur Thetaerbuehne aus dem Jahre 1920, die man sich unbedingt ebenfalls ansehen sollte... von der Gasse fuehrt ein kleiner Durchgang  nach links unter dem alten Ueberbau (Bild unten 2. von links) hindurch direkt zum Theater mit entsprechender angenehmer Umgebung.