Einem freundlichen Leser meiner Homepage, der selbst eine Zeit lang in China beruflich zu tun hatte und nach meinen Eindruecken zu vielen sozialen Bedingungen und aktuellen Situationen fragte, schrieb ich vor Kurzem, dass unter anderem die Freiheit der Menschen hier in China groesser ist als bei uns im Westen. Sicherlich ist das eine Aussage, die sofort auf heftigen Widerstand stossen wird. Aber es sind viele Bausteine, die zu einem Bild mit dieser Aussagefaehigkeit zusammengefuegt werden muessen. Ich habe ihm dies zur Antwort gegeben:

 

"Mein Gefuehl, mein Hiersein, meine Beobachtungen, meine Naehe zu den Menschen sagen mir diese vielleicht zu kuehnen Worte. Ich denke zudem, dass man Freiheit nicht unbedingt in Form von Definitionen vergleichbar machen kann. Es hat mal jemand gesagt...der dafuer verurteilt wurde vom gesamtgesellschaftlichen Meinungsbild, den die Chinesen aber sehr genau studiert haben...naemlich Rosa Luxemburg, ...die einmal sagte, die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.

 

Ich mit meinem Bild hier in China ueber das Leben der Chinesen auf der einen Seite und den real existierenden Entwicklungsmoeglichkeiten, die den Menschen geboten werden auf der anderen, diesem Positivismus, dieser Lebensfreude, die Kraft, die man spuert, sieht und jeden Tag registriert, .....diese nahe Umgebung laesst mich nach 2 Jahren so einfach sagen, dass die Menschen mehr Freiheiten haben, als wir im Westen. Das, was wir von Freiheit unter anderem verstehen, davor werden die Menschen hier geschuetzt, dass sie sich nicht mit den negativen Dingen, die uns im Osten derart ueberrollt, uns Angst gemacht haben, das soziale Gleichgewicht derart verschoben haben, konfrontiert werden muessen.

 

In die schnelllebige Zeit der Technik muessen die Menschen hineinwachsen. Sie haben ein anderes Entwicklungstempo, sie koennen nicht die Quantenspruenge der technisierten Welt mitmachen, sie brauchen ihren lebendigen Generationswechsel, zumal sie erst seit relativ kurzer Zeit aus fast feudal anmutenden Verhaeltnissen herausgewachsen sind. Das weiss die staatliche Fuehrung, die ganz genau und sehr scharfsinnig die Staaten und Gesellschaftssysteme um sich herum beobachtet hat. Sie sind vorsichtig und ebnen einen harmonischen Weg fuer die Menschen, der sicherlich auch nicht einfach ist, aber der geschuetzt vor negativen Errungenschaften der Globalisierung -z.Bsp.- ist. Den Menschen fehlt es hier an kaum etwas, was nicht zur Zeit auch seine Entwicklung durchmacht mit dem Blick auf Verbesserung. Sie sind dabei, sich positiv entwickeln zu koennen, mit all ihren Persoenlichkeitseigenschaften. Ihnen werden Wege durch den Staat geebnet, von denen wir im Westen traeumen.

 

Die chinesische Fuehrung investiert in die progressive Richtung, in Bildung, Sport, Kultur, in Wissenschaft und Technik, in die humanitaere Versorgung, sowie in die Grundsubstanz der sozialen Gemeinschaft, sie wuerdigt die langjaehrigen Leistungen der Alten. Bei der Verteilung des Reichtums laesst sie alle teilhaben. 90 Prozent der Chinesen sind zufrieden mit der Arbeit der Regierung. Ob diese Aussage richtig ist, kann man nur erfahren, wenn man den Menschen im Alltag ueber die Schulter schauen kann.

 

Der Westen reagiert sensationsluestern unter anderem darauf, dass es im letzten Jahr ueber 70.000 Beschwerden aus der Oeffentlichkeit gab, die sich gegen soziale oder wirtschaftliche Ungerechtigkeiten richten. Und die Zahlen steigen jaehrlich...kontinuierlich. Der Westen atmet auf, kann er doch wieder einmal mehr seine Leine loslassen und den Medienhund bruellen lassen. Was aber verschwiegen wird...ist die Tatsache, dass dies die Regierung es seit einigen Jahren selbst ermoeglicht hat. Sie hat es zum Gesetz gemacht, dass der einfache Buerger sich gegen solche Ungerechtigkeiten auflehnen kann. Das ist nicht nur eine Form der freien Meinungsaeusserung, sondern zaehlt sogar zu dem "Recht eines jeden Menschen". So werden viele Dinge aufgedeckt, gegen die auch entsprechend vorgegangen wird.

 

Der einfache Buerger bekommt eine neue Chance. Er fuehlt, dass dem Staat seine Meinung wichtig ist. Es klingt einfach...ist es auch mit einem harten Weg. Die Menschen werden langsam an diese demokratische Form herangefuehrt, sie muessen es lernen, sie konnten und kannten es vorher nicht mal ansatzweise. Man kann nicht den Eimer Wasser einfach ueber sie ausschuetten. Und wenn ich all die Dinge heranziehen wuerde, die ich hier erlebe, gepaart mit dem Wissen um die staatlichen Aktivitaeten, die nicht erst langwierigen Prozeduren des Genehmigungsweges unterliegen muessen, dann wird mir dieser Satz immer wieder rausrutschen, dass den Menschen hier mehr Freiheiten eingeraeumt werden, als den Menschen in Deutschland. Die Reglementierung auf vielen Ebenen, die gibt es hier nicht in der Form, hier werden die Gesetze passend gemacht, um die Menschen in ihrer "Beweglichkeit" mit ihrer "Beweglichkeit" zu fuehren und zu foerdern."

 

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